Ein Jahr - Mein Projekt - 52 Aufgaben

27 – Fließendes Wasser fotografieren

Fließendes Wasser hat etwas Schönes und Aufregendes. Wir könnten uns wahrscheinlich einfach nur in tosenden Wellen, reißenden Bächen oder Wasserfällen verlieren. Die Herausforderung beim Fotografieren besteht darin, diesen Bewegungseindruck im Bild zu vermitteln. In den letzten Jahren ging der Trend hin zum Einsatz von Neutraldichtefilter, um das Wasser zu einer seidigen Textur zu verwischen und so ein ruhiges beschauliches Bild zu erzeugen. Die Ergebnisse sind zwar ansprechend, vermitteln  aber nicht unbeding den Eindruck von bewegtem Wasser.

Ziel dieser 27. Aufgabe ist es, fließendes Wasser zu fotografieren, so dass eine Eindruck der Bewegung entsteht. Ihr habt sicher ein passendes Gewässer in eurer Nähe. Ob es sich dabei um das Meer, einen Fluss oder Bach, einen Wasserfall handelt – Ihr findet bestimmt ein geeignetes Motiv.

Um den Eindruck von fließendem Wasser zu erzeugen, solltet Ihr sowohl zu kurze wie auch zu lange Verschlusszeiten vermeiden. Die besten Ergebnisse erzielt Ihr mit Verschlusszeiten, die eine gewisse Textur im Wasser belassen, wobei die Belichtungszeit von der Fließgeschwindigkeit und der Wassermenge abhängt. Experimentiert und wählt aus einem halben Dutzend Aufnahmen aus, die diesen Anforderungen entsprechen.

TIPPS

  • Bei Wellen ist das Timing wichtig, man kann sie beim Brechen und Auflaufen auf das Ufer oder beim Zurückfließen fotografieren. Durch letzteres können attraktive Spuren entstehen.
  • Wenn Ihr die Verschlusszeit ändert, dann müsst ihr auch die anderen Parameter anpassen, also Blende oder ISO-Empfindlichkeit oder einen stärkeren oder schwächeren ND-Filter einsetzen um die korrekte Belichtung zu gewährleisten.
  • Ein Polfilter kann die Spitzlichter reduzieren und Spiegelungen dunkler wirken lassen, den Kontrast zwischen dunklem und weißem Wasser verstärken.
  • Je näher Ihr dem Wasser kommt, je deutlicher wird der Bewegungseffekt.
    Achtung und Vorsicht, denn Wasser und Kamera vertragen sich nicht gut!
Ein Jahr - Mein Projekt - 52 Wochen
Langzeitbelichtung im Bodetal

Hinweis

Es ist schwer zu sagen, welche Verschlusszeit die besten Ergebnisse erzielt, da das Ganze von der Menge und der Fließgeschwindigkeit des Wasser abhängt. Im allgemeinen sehen mittelgroße Wellen mit Verschlusszeiten von 4 oder 5 Sekunden gut aus, für Wasserfälle und schnell fließendes Wasser braucht ihr kürzere Verschlusszeiten von etwa 2 Sekunden. Ihr müsst vor Ort mit verschiedenen Verschlusszeiten experimentieren und eure Bilder auf dem Kameradiyplay prüfen, um zu erkennen, wie ihr die beste Wirkung erzielt.

Fließendes Wasser - an Bode und Ostsee

Einige Bilder hatte ich vor wenigen Tagen im Bodetal fotografiert, die Bilder vom Meer entstanden am Strand von Zinnowitz und Zempin in unserem Sommerurlaub.

Fotografiert hatte ich die Bilder mit der Sony @ 7RIII und dem Tamron 28-75 F2,8 , teils mit ND-Filter.

Durch die unterschiedlichen Belichtungszeiten bekommt man eine sehr unterschiedliche Betrachtung des fliesenden Wassers. Je länger die Verschlusszeit, je mystischer ist die Atmosphäre, je kürzer die Verschlusszeit wird desto mehr Details treten hervor , bis zu dem Moment, wenn die Tropfen einzeln erstarren.

Die Nächste Aufgabe lautet: 28 –  Im Wald fotografieren