Nebel vereinfacht die Landschaft, in dem er sie auf eine Reihe von Formen, Ebenen und Umrissen reduziert. Eure 33. Aufgabe ist es, seine Wirkung einzufangen und dann Euer bestes Foto auszuwählen. Sucht nach einem offensichtlichen Bildschwerpunkt, den ihr entweder isoliert oder als Anker für die Bildkomposition verwenden könnt – vielleicht ein markanter Punkt in der Landschaft, ein Boot, ein Tier oder ein formschöner Baum. Auch Aufnahmen aus dem Nebel heraus können zu verblüffenden Ergebnissen führen. Wie ihr recht schnell feststellenden werdet, erhaltet Ihr dabei fast schon monochromatische Hey-Key-Aufnahmen.

Nebel und Dunst können zu jeder Jahreszeit auftreten, am wahrscheinlichsten jedoch im Frühjahr und Herbst. Der besonders fotogene „Strahlungsnebel“ bildet sich in klaren, ruhigen Nächten, wenn der Boden die tagsüber aufgenommene Wärme verliert. Einfach gesagt: Die bodennahe Luft kühlt sich ab, und die ausfallende Feuchtigkeit zeigt sich als weiße Nebelschicht. Obwohl es unmöglich ist, genau vorherzusagen, wo und wann Nebel auftritt oder wie dicht er sein wird, erhöht Ihr eure Erfolgschancen, wenn Ihr den Wetterbericht verfolgt. Halltet Ausschau nach kühlen, klaren Nächten mit wenig Wind und stellt Euch den Wecker, um am nächsten morgen früh aufzubrechen.

Wählt Euren Standort sorgfältig aus. Erhöhte Aussichtspunkte über dem Nebel geben den Blick auf den Nebel in den Tälern frei, in denen Landschaft und Dörfer eingetaucht sind. Möglicherweise werdet Ihr Zeuge einer Inversionswetterlage, d.h. wenn eine Kombination aus kalten Temperaturen und hohem Luftdruck einen dichten, tiefhängenden Nebel erzeugt, aus dem nur die Spitzen der Berhe, Hügel, Bäume oder Häusern herausragen. Große Wasserflächen können bei passenden Wetterbedingungen wie Nebelmaschinen wirken. Entsprechend steigen Eure Chancen bei einer Location mit Blick auf einen See.