Ein Jahr - Mein Projekt - 52 Aufgaben

42 – Mit Licht malen

Wenn Ihr gerne Nachtaufnahmen macht, euch aber schon einmal gefragt habt, was macht Ihr an bewölkten Abenden, dann ist dies genau die richtige 42. Aufgabe für Euch. Beim Malen mit Licht (engl. „Lightpainting“) fahrt Ihr das Motiv mit dem Lichtstrahl einer Taschenlampe ab, so dass es sich vom übrigen Teil der Szene aus der relativen Dunkelheit des Umgebungslichtes abhebt.

Das Ganze funktioniert am besten, wenn Ihr eure Bildkomposition einfach haltet. Sucht euch ein einzelnes Objekt – das vielleicht schon von Natur aus isoliert ist – und bemalt nur dieses. Übertreibt nicht, da Euer Motiv sonst zu schnell zu hell werden könnte, versucht bitte gleichmäßig zu malen. Wahrscheinlich müsst ihr nicht über die gesamte Belichtungszeit euer Objekt mit der Taschenlampe bemalen. Die Maldauer müsst ihr ermitteln, denn diese hängt von einer Reihe von Faktoren ab:

  • der Entfernung von der Lichtquelle bis zum Motiv,
  • seiner Größe und
  • der Lichtstärke (Helligkeit) der Lampe ab.

Ihr solltet am Anfang etwa die Hälfte der Belichtungsdauer zum bemalen des Objekts verwenden und danach die Aufnahme prüfen. Im Anschluss solltet Ihr Belichtungszeit und Maldauer eventuell anpassen.

Die meisten modernen Taschenlampen enthalten LEDs, deren Helligkeit zwischen 200 und 1000 Lumen liegen können. Für die Lichtmalerei gibt es keine optimale Helligkeit, je nach Lichtstärke und Entfernung zum Objekt muss die Maldauer entsprecht angepasst werden.
LEDs haben tendenziell ein eher kühles Licht, sodass Ihr vielleicht Farbfilter nutzen solltet, um dem Licht einen wärmeren Ton zu geben.

TIPPS

  • Stellt Euch hinter die Kamera – wenn Ihr von der Seite aus malt, könnt Ihr das Motiv besser modellieren.
  • Einzelne Objekte, Bäume, verlassene Gebäude, Felsformationen sind geeignete Motive.
  • Versucht zu fotografieren, wenn noch etwas Farbe im Himmel ist.
  • Orientiert Euch bei der Belichtung an einer Belichtungsmessung des Himmels.
  • Zum Scharfstellen richtet Eure Taschenlampe auf das Motiv und fokussiert dann manuell.
Ein Jahr - Mein Projekt - 52 Wochen
Erster Versuch mit weißem Licht

Hinweis

  • Belichtet die gewünschte Zeit manuell im Bulb-Modus und bewegt den Lichtkegel langsam und gezielt über das Motiv.
  • Ihr könnt die üblichen Regeln der Nachtfotografie brechen, da Wolken zur Atmosphäre beitragen können. Auch Lichtverschmutzung kann sich günstig auf manche Bilder auswirken und für sonnenuntergängliches Glühen am Horizont sorgen.

Meine Bilder vom Sonnenuntergang

Meine Bilder entstanden am letzten Wochenende in Halle – Heide-Süd am Grünen Dreieck. Als Motiv hatte ich mir die Pyramiden der Doppelschaukel ausgewählt. Bei der Blickrichtung habe ich experimentiert, Richtung Halle-Neustadt war zu viel störendes Hintergrundlicht und so habe ich den Blick auf den Hügel und die Pyramiden in einer Linie gewählt.

Die Grundeinstellung meiner Kamera  Sony @ 7RIII und dem Tamron 28-75 F2,8 waren: f/11 –  ISO 50 –  33mm und an der Taschenlampe hatte ich normales weißes Licht gewählt.

Die erste Aufnahme hatte ich mit 90s Belichtungsdauer und etwa 1 min. Bemalen des Objektes. Es stellte sich schnell heraus, dass die Belichtungszeiten und Malzeiten wesentlich zu gering waren.

Für den zweiten Versuch erhöhte ich die Belichtungszeit auf 3,5 min. und die Malzeit auf etwa 3 min..

Beim dritten Versuch habe ich blaues Licht und eine höhere Belichtungszeit von 4,5 min. und eine Malzeit von etwa 4 min. verwendet.

Danach musste ich abbrechen, meine Finger waren steif, denn ich hatte die Handschuhe vergessen.

Die Nächste Aufgabe lautet: 43 – Spass mit Infrarotfotos