Ein Jahr - Mein Projekt - 52 Aufgaben
43 – Spaß mit Infrarotfotos
Infrarotaufnahmen (IR) sind ein tolles Projekt für Sommermonate, wenn sich viele Landschaftsfotografen sich wegen der hochstehenden Sonne und dem harten kontrastreichen Licht schwertun, Motive zu finden. Das sind aber perfekten Bedingungen für Infrarotfotografie, und zwar vor allem für die S/W-Infrarot-Fotografie. Blauer Himmel wird dabei tiefschwarz, was einen auffälligen Kontrast zu den Wolken bildet, während Blätter oder Gräser ein fahles Weiß annehmen. Diese 43. Aufgabe lädt Euch ein, die Möglichkeiten der Infrarotaufnahmen zu erkunden.
Digitalkameras nehmen kein Infrarotlicht wahr, da vor dem Sensor ein IR-Sperrfilter sitzt. Dieser ermöglicht euch überhaupt eine natürlich wirkende Farbwiedergabe. Ihr habt die Möglichkeit eine Kameraumrüsten zu lassen (was nicht ohne Weiteres rückgängig zu machen und zu dem recht teuer ist), oder Ihr könnt einen Infrarotfilter (z.B. Hoya R72) vor das Objektiv setzen. Dies ist die billigere Option, aber wegen des nach wie vor der Kamera befindlichen IR-Sperrfilter sind lange Belichtungszeiten erforderlich. Ihre Länge hängt von der Kamera ab, da verschiedene Fabrikate auch unterschiedlich starke IR-Sperrfilter haben. Aber sie dürften mit Belichtungszeiten, wie bei einem ND-Filter mit zehn Belichtungsstufen, vergleichbar sein.
Infrarotbilder erfordern eine sorgfältige Nachbearbeitung. Wenn Ihr im RAW-Modus fotografiert erhaltet ihr ein Farb-Infrarotbild. Um den „Falschfarben-Look“ zu erzielen, müsst Ihr im Bildbearbeitungsprogramm die Rot- und Blaukanäle vertauschen. Wenn Ihr im Graustufen konvertiert, erhöht ihr den Kontrast und verleiht den Spitzlichtern ein diffuses Glimmen. So ahmt ihr das Aussehen des klassischen Infrarotfilmes nach.
TIPPS
- Die Belichtungsmessung funktioniert beim Einsatz von Infrarotfiltern (IR) nicht zuverlässig, also betrachtet nach der Aufnahme das Histogramm und fotografiert Euer Bild gegebenenfalls nochmal.
- Um den Lichtverlust auszugleichen, könnt ihr den ISO-Wert erhöhen. Macht Euch keine Sorgen wegen des Rauschens – Infrarotfilm war früher sehr grobkörnig, sodass dies den Charakter Eures Infrarotfotos nur noch verstärkt.
- Wenn Ihr ein monochromes Ergebnis anstrebt, stellt den Bildstil der Kamera auf „Monochrom“ – das hat keinen Einfluss auf dir RAW-Datei, gibt Euch aber in der Vorschau einen Eindruck davon, wie gut sich das Bild umwandeln lässt.
Meine Bilder mit IR-Look
stammen teils aus meinem Archiv. Hier hatte ich zwei Bilder von meiner Namibiareise 2017 gewählt. Denn hier hatten wir wirklich gleisende Sonne. Diese Bilder habe ich in der Bearbeitungssoftware mit einem SW-Infrarot-Look versehen. Hier die Ergebnisse. Das Dritte Bild ist gerade auf den Muldewiesen bei Dessau entstanden und zeigt zwei Bäume und deren Schatten auf der Wiese. Dieses Bild habe ich analog der anderen Bilder mit dem SW-Infrarot-Look bearbeitet. Schaut sie euch an und probiert selbst.
Die Nächste Aufgabe lautet: 44 – Schlechtes Wetter