Ein Jahr - Mein Projekt - 52 Aufgaben

50 - Auf Film fotografieren

Film gibt es seit fast 200 Jahren, aber habt Ihr jemals selbst einen belichtet? Je nach Eurem Alter und Erfahrungsschatz kann es gut sein, dass Ihr bisher nur digitale Aufnahmen gemacht habt. Für diese 50. Aufgabe ermutige ich Euch, zum klassischen Medium des 35-mm-Kleinbildfils zurückzukehren. Die Belichtung eines Films hat was Magisches, und die Rückkehr zu den Wurzeln der Fotografie ist eine spannende und äußerst lehrreiche Erfahrung. Da Ihr dem Film mehr Respekt entgegenbringen müsst als der Digitaltechnik, arbeitet bedächtiger, denkt über Eure Schritte mehr nach, macht weniger Fotos. Auf diese Weise könnt Ihr eure Technik ausfeilen und Perfektionieren.

Wenn nicht bei Euch irgendwo in einem Schrank eine analoge Kamera verstaubt, geht in einen Gebrauchtwarenladen oder stöbert auf Auktionsplattformen. Hochwertige Kleinbildspiegelreflexkameras sind für kleines Geld zu bekommen, und schon könnt Ihr binnen weniger Tagen Euren ersten Film belichten. Ebenso wie Schallplatten im Musikbereich erlebt der Film eine Renaissance, und im Internet sind eine Vielzahl von Farb- und Schwarzweiß-Negativfilmen erhältlich. Sobald Ihr den Film in der Kamera eingelegt habt, kann der Spaß beginnen, probiert es aus.

TIPPS

  • Ihr braucht nur eine analoge Kamera und Farb- und/oder Schwarzweißfilme.
  • Falls Ihr Filme in einer größeren Menge kauft, lagert diese im Kühlschrank, um ihre Lebensdauer zu verlängern.
  • Digitale Sensoren können Tiefen besser wiederherstellen als ausgefressenen Lichter. Bei Negativfilmen ist das genau umgekehrt. Er erfasst die Details in den Lichtern, nimmt aber weniger Informationen in den Tiefen auf. Deshalb solltet Ihr im Zweifel etwas überbelichten.
  • Es sollte kein Problem sein, ein gutes Fotolabor zur Entwicklung Eurer Filme zu finden. Sucht im Internet oder erkundigt Euch in einem Fotogeschäft vor Ort. Die meisten Labore entwickeln den Film und scannen gleich die Negative mit ein, damit Ihr auch eine digitale Kopie erhaltet.
Ein Jahr - Mein Projekt - 52 Wochen
Analoge Kleinbildkamera Zenit-E

Hinweis

Eine Rolle 35-mm-Kleinbildfilm einzulegen, ist ganz einfach.

  • Öffnet die Rückwand der Kamera und legt den Film auf der linken Seite ein.
  • Zieht den Filstreifen zu einem weißen oder roten Punkt (bei Kameras mit automatischer Einzugshilfe), oder fädelt ihn in die rechte Spule ein, bevor Ihr die Klappe schließt.
  • Motorisierte Kameras spulen automatisch zum ersten Bild.
  • Bei älteren, rein mechanischen Kameras müsst ihr den Transporthebel zum Vorschub benutzen und ein oder zwei leere Bilder aufnehmen.
  • Achtet darauf, dass sich beim Filmtransport der Rückspulknopf links mitdreht – sonst ist der Film nicht richtig eingelegt.

Bilder meiner ersten Spiegelreflexkamera

Es muss so etwa 1980 gewesen sein, da hatte ich mir eine russische 35-mm-Kleinbildkamera vom Typ Zenit-E zugelegt. In den 80-ziger Jahren habe ich so einige Farb-und Schwarzweiß-Filme belichtet oder besser gesagt „geknipst“. Diese habe für diese 50. Aufgabe wieder vorgeholt, und da es eine mechanische Kamera ist, hat sie auch noch funktioniert. Ich habe Euch mal ein paar Produktfotos gemacht.

Die Nächste Aufgabe lautet: 51 – Bilder drucken