Reise

Bad Harzburg und Umgebung

 Unser Kurzurlaub führte uns diesmal in den Harz und nach Bad Harzburg. Wir verbrachten vier erlebnisreiche Tage. Bei der Anreise machten wir einen Abstecher in Richtung Thale, wenige Kilometer davor befindet sich Neinstedt mit einer Sehenswürdigkeit der „Teufelsmauer“. Die Felsklippen der Teufelsmauer werden von harten Sandsteinen verschiedener Epochen der oberen Kreidezeit gebildet. Den überwiegend tonig-kalkigen Schichten der oberen Kreide sind festere Sandsteine (Involutus- und Heidelberg-Sandstein) sowie Kalksteine eingeschaltet. Auf dem Rückweg zum Auto machten wir noch einen Besuch im Hofladen/Café der evangelischen Stiftung Neinstedt. In Bad Harzburg angekommen empfingen uns schon unsere Urlaubsmitstreiter, nach einer Jausen machten wir noch einen Bummel durch Bad Harzburg. Am Fuße des Burgbergs empfiehlt sich ein Spaziergang im Kurpark mit Luchsbrunnen, Mehrgenerationenspielplatz und Kneippbecken.  Hervorragend abschalten und die Ruhe genießen lässt es sich auf den Liegen und Bänken, inmitten der Grünflächen. Getankt mit neuer Energie wurde der Spaziergang in Richtung ,,Bummelallee“ fortgesetzt. Kleine Geschäfte und Boutiquen laden hier zum Einkaufsvergnügen ein. Zahlreiche Cafés und Restaurants unter altehrwürdigen Kastanien bieten zudem die Möglichkeit, regionale Spezialitäten zu verköstigen und den ereignisreichen Tag ausklingen zu lassen. Am nächsten Tag machten wir uns auf Schusters Rappen durch den Nationalpark Harz zu gehen. Unser Weg führte uns vom Fuße des Burgbergs, unter dem Baumwipfelpfad, vorbei an der Sennhütte über alte Bobbahn zum Molkenhaus. Leider war das Molkenhaus geschlossen, wieder ein Corona-Opfer. Aber entschädigt wurden wir durch ein interessantes Gespräch mit einer Rangerin des Nationalparks. Hinter dem Molkenhaus fanden wir einen schönen kleinen See und rundherum wunderschön herbstlich gefärbten Bäumen. Über Wiesen, Berg- und Waldwege entlang der Ecker erreichten wir nach ca. 2,5 h die „Eckertalsperre“. Mitten durch den Stausee und Staumauer führte in der Vergangenheit die Grenze zwischen DDR und BRD, an einem Grenzstein ist es noch ersichtlich.Der Rückweg führte uns über die Luisenbank zum Radau-Wasserfall und wieder stießen wir auf ein Corona-Opfer, die Gaststätte „Radau-Wasserfall“ war ebenfalls geschlossen. Also hieß für uns die Devise, auf zur Jausen ins Hotel. Am dritten Tag, reihten wir uns in die große Schlange der Wartenden ein, denn wir machten uns auf den Baumwipfelpfad zu erklimmen. Oben angekommen, wurden wir von fantastischen Aussichten oberhalb der Baumkronen und von manch wissenswerten belohnt. Ein Glühwein ließ Stimmung weiter Wachsen. Der Baumwipfelpfad ist wirklich Empfehlung wert. Die neue Baum-Schwebe-Bahn, hier schwebt man mit maximal 12-15 km/h durch den sich verändernden Baumbestand des Burgberges und des Kalten Tals zum hinteren Ende des Baumwipfelpfades. Leider war sie an diesem Tage, auf Grund des stärkeren Windes gesperrt.Am Nachmittag machten wir noch einen Ausflug nach Osterwieck, einer sehr schönen Fachwerkstadt. Die teils liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, wirkten bei den wenigen Menschen auf den Straßen wie eine Filmkulisse. Zum Schluss machten wir noch einen Abstecher zum „Fallstein“, für uns war es mehr ein „R(h)einfall“. Unser vierter Tag begann mit einem Einkaufsbummel in Bad Harzburg und führte uns dann weiter nach Goslar mit sehr vielen Sehenswürdigkeiten. Die Kaiserpfalz – Die zwischen 1040 und 1050 errichtete Kaiserpfalz, einzigartiges Denkmal weltlicher Baukunst, ist ein Muss für jeden Goslar-Besucher. Über 200 Jahre lang wurde hier auf zahlreichen Reichsversammlungen und Hoftagen deutsche Geschichte geschrieben.Alle Wandflächen der „aula regia“, des fast 800 qm großen „Reichssaals“, wurden im 19. Jahrhundert vom Historienmaler Hermann Wislicenus mit Szenen geschmückt, die die Geschichte des „Heiligen Römischen Reiches“ erzählen. In der Pfalzkapelle St. Ulrich, einem besonderen Schatz mittelalterlicher Architektur, ruht unter einer Grabplatte das Herz des kaiserlichen Bauherrn Heinrich III. – „weil sein Herz stets in Goslar weilte“, wie eine mittelalterliche Chronik berichtet. Der Marktplatz mit dem Rathaus wird überragt von den ungleichen Türmen der Marktkirche. Die große Bedeutung des Marktbrunnens ist augenfällig: er markiert den Mittelpunkt des Marktplatzes und damit der Stadt, er wird bekrönt vom Wahrzeichen Goslars, dem Adler. Das Glocken- und Figurenspiel auf den Zwerchgiebel des „Kämmereigebäudes“ an der Ostseite des Marktplatzes erzählt – untermalt vom Glockenspiel, das bergbauliche Weisen intoniert – die Geschichte des Rammelsberger Bergbaus von der sagenhaften Entdeckung durch den Ritter Ramm bis zur Neuzeit. Das Hauptgebäude des Rathauses war noch nicht lange fertiggestellt, da bauten die Kaufherren 1494 in seiner unmittelbaren Nachbarschaft ihr Gildehaus. Sie waren die wohlhabendsten und einflussreichsten Bürger der Stadt und demonstrierten das mit diesem Bauwerk, mit dem sie das Rathaus fast ein wenig in den Schatten stellten. Seit fast 200 Jahren residiert hier das Hotel „Kaiserworth“, dessen Gäste das Treiben auf dem Markt von einem Logenplatz erleben. Weiteres sehenswertes waren, das Bäckergildehaus, die Lohmühle mit Zinnfigurenmuseum und viele Bürgerhäuser.  Zum Abschluss gab es noch ein Highlite, es war der Besuch im Barock Café Anders, sehr empfehlenswert.  Der Harz und seine Kleinstädte sind wirklich eine Reise wert.

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